Ausstellung im Rathaus zu 125 Jahre Krankenpflegeverein Denkendorf

Die Ausstellung ist im Foyer des Rathauses Denkendorf zu den Öffnungszeiten von Montag, 18. September bis Freitag, 13. Oktober 2023 zu sehen.

Ausgestellt sind unter anderem ein Zeitstrahl mit Impressionen der letzten 125 Jahre, Bilder vom Jubiläumsgottesdienst, Archivmaterial sowie Kinderbilder rund um das Thema Pflege.

Herr Kurt Henzler, unser 2. Vorstandsvorsitzender, wird am Mittwoch, den 20.09.23 von 15:00 – 17:00 Uhr für Fragen vor Ort sein.

Kommen Sie gerne vorbei. Wir freuen uns auf nette Gespräche.

Impressionen zu Jubiläumsgottesdienst

125 Jahre:
Evangelischer Krankenpflegeverein Denkendorf

In einem ausführlichen Artikel haben wir sie unter der Rubrik „Gemeinde im Blickpunkt“ über unsere Geschichte der letzten 125 Jahre informiert.

Heute möchten wir gerne einen Blick auf aktuelle und zukünftige Themen werfen und sie nochmals ganz herzlich zu unserem Jubiläumsgottesdienst am 21.05. in dieAuferstehungskirche einladen. Der Gottesdienst beginnt um 10:30 Uhr und wird vom Chor ConCanto musikalisch begleitet. Im Anschluss findet ein Sektempfang mit musikalischer Untermalung durch die Freitagsyuppies statt. Für Speisen undGetränke ist ebenfalls gesorgt. Zudem können sie noch eine kleine Bilderausstellungbesichtigen, die auf der Bühne im Gemeindesaal aufgebaut ist.

Damit jeder den Festgottesdienst und die Jubiläumsfeier besuchen kann, fährt der Bürgerbus an diesem Sonntag vor und nach den Festlichkeiten exklusiv für den Krankenpflegeverein eine etwas verkürzte Route. Informationen zum Fahrplan finden auf unserer Homepage www.kpv-denkendorf.de sowie auf der Homepage des Bürgerbusvereins www.buergerbusdenkendorf.de.

Auch digital gibt es anlässlich des Jubiläums eine Veränderung. Unsere Website erscheint in einem neuen und moderneren Design mit einem Jubiläumsblock. Dort finden sie stets aktuelle Berichte. Auch auf der Homepage des Evangelischen Kirchenbezirks www.ev-kirche-esslingen.de wird über die Geschichte des Krankenpflegevereins Denkendorf berichtet.

In unserem Jubiläumsjahr dürfen wir unsere erste eigene Auszubildende begrüßen. Wir freuen uns sehr, dass sich eine Mitarbeiterin dazu entschlossen hat, eine Ausbildung als Pflegehelferin bei uns zu absolvieren. Zusätzlich begleiten unsere Mentoren auch Schülerinnen und Schüler aus anderen Sozialstationen, Pflegeheimen oder Krankenhäusern, die ihre Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/-frau machen.

Durch den Wandel in der Pflegebranche ergeben sich auch für den Krankenpflegeverein neue Herausforderungen. Dazu zählen unter anderem der demografische Wandel, die Zunahme chronischer Krankheiten, Fachkräftemangel, zunehmende Ansprüche an die Pflege sowie die Digitalisierung.

Auch möchten wir das Jubiläum zum Anlass nehmen und uns bei unseren Mitarbeitern und dem ganzen Team für die gute und langjährige Zusammenarbeit bedanken. Ein herzliches Dankeschön geht auch an unser ehrenamtliches Aufsichtsratsgremium und die Vorstandsvorsitzenden, an alle Kooperationspartner, unsere Mitglieder, Spender und unsere Patienten.

Herzlichen Dank für all Ihre Unterstützung, Treue und Verständnis in den letzten 125Jahren.

Daniela Koch, stellv. GF / Heike Trecksler-Appuhn, GF / Lukas Rudhard, 1. Vorstandsvorsitzender
Team Krankenpflegeverein

Jubiläumsfeier 21. Mai 2023

Programm

Damit jeder den Festgottesdienst und die Jubiläumsfeier besuchen kann, fährt der Bürgerbus an diesem Sonntag vor und nach den Festlichkeiten exklusiv für den Krankenpflegeverein. Den Linienplan und die Fahrzeiten entnehmen Sie bitte dem beigefügten Fahrplan oder besuchen Sie die Internetseite des Bürgerbusvereins.

Historie

Es war von Anfang an eine Erfolgsgeschichte: Als der damalige Denkendorfer Pfarrer Fischer 1898 dem Kirchengemeinderat der Evangelischen Kirchengemeinde vorschlug, einen Verein zur Krankenpflege am Ort zu gründen, schrieben sich sofort 198 Denkendorfer in die Mitgliederliste ein. Der Diakonissenverein Denkendorf war geboren.

Mit der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart wurde vertraglich vereinbart, dass eine Diakonisse nach Denkendorf entsandt wird. Dafür bekam das Mutterhaus vom Diakonissenverein, der 1967 in „Evangelischer Krankenpflegeverein“ umbenannt wurde, anfangs jährlich 260 Mark.

Von Anfang an waren soziale Aspekte Leitlinie: Der reguläre Mitgliedsbeitrag betrug 2,40 Mark pro Jahr, Arme zahlten nur die Hälfte. Zudem war die Pflege für Mitglieder und arme Nichtmitglieder kostenlos, wer wohlhabend war, musste dafür bezahlen.

Satzung Diakonissenverein 1901
Quittungskarte Mitgliedsbeitrag 1939

Die erste Diakonisse in Denkendorf war Marie Weikh. Die Diakonissen arbeiteten ohne Bezahlung. Vertraglich festgeschrieben waren „freie Wohnung mit anständiger Möblierung sowie nahrhafte Kost“ mit täglich einem Viertelliter Wein, Most oder Bier. Auch Wäsche, Heizung und Beleuchtung wurden gestellt. Den Schwestern war es verboten, Geschenke oder auch nur größere Mahlzeiten von den Patienten anzunehmen. Allenfalls für Arme durften sie diese entgegennehmen – mussten aber darüber Buch führen.

Die Schwestern waren die erste Anlaufstelle für Kranke.  An ihren weißen Häubchen gut zu erkennen, waren sie Tag und Nacht im Dorf unterwegs. Meist zu Fuß oder auf dem Fahrrad, erst 1961 wurde das erste Dienstfahrzeug, ein VW-Käfer angeschafft. An einen Acht-Stunden-Tag war nicht zu denken. Sie versorgten die Kranken zuhause, wer konnte, sollte aber auch in die Schwesternstation kommen, um sich etwa einen Verband wechseln zu lassen. Bereits mit der Gründung des Vereins wurde festgelegt, dass die Diakonissen gleich viel Zeit und pflegerische Sorgfalt für arme wie wohlhabende Patienten aufbringen sollten.

Der Verein wuchs mit seinen Aufgaben. 1937 kaufte er in der Friedrichstraße 13 ein Haus für die Diakonissen. 1959 allerdings forderte das Mutterhaus, dass wegen des Verkehrslärms und des schlechten baulichen Zustands des Hauses eine neue Wohnung gesucht wird. Gefunden wurde sie in der Pfarrgasse 13. 1974 baute der Verein das „Haus der Diakonie“ in der Schäfersteige 27.

Prägende Figur unter den Diakonissen war Schwester Emma Reutter, die 1966 nach Denkendorf kam und dort 19 Jahre lang bis zu ihrem Ruhestand mit 71 Jahren blieb. 1985 endete damit auch die Ära der Diakonissen. Wegen Personalmangels kündigte die Diakonissenanstalt den Vertrag mit Denkendorf. Neue Krankenschwestern mussten gesucht werden. Da diese eine geregelte Arbeitszeit hatten, brauchte es mehr Personal und auch mehr Raum. Mit großer Unterstützung der bürgerlichen Gemeinde entstand als zentrale Anlaufstelle das „Haus der sozialen Dienste“ in der Hindenburgstraße 27, das nach dem langjährigen Rechner des Vereins, Gerhard Grammlich benannt ist. 1995 wurde es eingeweiht, 1997 wurde die erste hauptamtliche Geschäftsführerin eingestellt.

Zu dieser Zeit verfügte der Verein über drei eigene Fahrzeuge und neun Mitarbeiterinnen.

Den 1. Vorsitz hatte seit Gründung des Vereins laut Satzung immer der Pfarrer der Klosterkirche. Mit Amtsantritt von Pfarrer Stolle 2002 wechselte der 1. Vorsitz auf den Pfarrer der Auferstehungskirche.

Auf Grund der stetig wachsenden Pflegenachfrage wurden in der Folge mehr Personal und Autos benötigt. Auch die Anforderungen in der Dokumentation nahmen immer mehr zu.

So wurde 2005 beschlossen, die gesamten Pflegestrukturen und Abläufe zu vereinheitlichen und sich an den Anforderungen des Instituts für Qualitätskennzeichnung von sozialen Dienstleistungen (IQD) zu orientieren.

Nach einem Jahr der Erarbeitung eines Qualitätshandbuches sowie Erprobung der darin festgelegten Standards entschloss sich der Krankenpflegeverein als erster ambulanter Pflegedienst im Landkreis Esslingen zur Zertifizierung durch den IQD.

Nach erfolgreichem Abschluss im März 2006 mit dem Qualitätssiegel für ambulante Dienste wurde in den folgenden Jahren auch das Erscheinungsbild verändert; die blauen Logos an den weißen Fahrzeugen wurden vereinheitlicht und alle Mitarbeitenden bekamen blaue Oberbekleidung für die Arbeit. Seitdem sind die „blauen Engel“ leicht erkennbar.

2012 erweitert der Verein sein Leistungsangebot für Kunden und Mitglieder mit kostenlosen Bewegungsgruppen und häuslicher Physiotherapie.

Die weitere Zunahme an Pflegebedarf machte für den Krankenpflegeverein 2014 eine Professionalisierung der Strukturen erforderlich.

Anders als viele andere Krankenpflegevereine, die die Krankenpflege an Sozialstationen abgegeben haben und inzwischen als Fördervereine fungieren, hält Denkendorf an seiner ursprünglichen Konzeption fest. Der bisherige Ausschuss wurde als Aufsichtsgremium (Aufsichtsrat mit sieben Mitgliedern) installiert und für das operative Geschäft ein aus drei Personen bestehendes Vorstandsgremium (Vorstand) gegründet. Neben dem Pfarrer der Auferstehungskirche und einem ehrenamtlichen Mitglied gehört auch die Geschäftsleitung zum Vorstand.

Mit zunehmender Automatisierung im Zahlungsverkehr endete 2015 die Ära der Sammlerinnen, die bis dato die Mitgliedsbeiträge einmal jährlich bar einsammelten.

Auch in der Pflege hielt die Digitalisierung Einzug. Das Smartphone ersetzt seit 2018 die bis dahin vorherrschende Papierdokumentation. Abrechnungen und Kommunikation mit den Pflegekassen erfolgen seitdem ebenfalls größtenteils über Datentransfer.

Im Zuge mehrerer Pflegereformen wurde eine engere Verzahnung zwischen dem Krankenpflegeverein und der Nachbarschaftshilfe notwendig. Um allen Anforderungen seitens der Kassen gerecht werden zu können, verständigten sich beide Kooperationspartner darauf, dass der Krankenpflegeverein zum Mai 2020 den Betrieb der Nachbarschaftshilfe übernimmt.

Neben der Betriebsübernahme und der damit verbundenen Neustrukturierungen war auch die Corona-Pandemie eine große Herausforderung für den Verein. Pflegemittel verteuerten sich, der Pflegeaufwand erhöhte sich und es gab viele Unsicherheiten sowohl bei Pflegebedürftigen als auch bei Pflegekräften.

Aktuell sind 43 Personen im Krankenpflegeverein beschäftigt, die mit 15 Fahrzeugen an jedem Tag im Jahr für die Patienten im Einsatz sind. Diese Patienten sind es, die seit der Vereinsgründung immer im Mittelpunkt stehen. Dabei gilt es stets Sorge dafür zu tragen, dass dies auch in der Zukunft sichergestellt werden kann. Die wesentlichen Herausforderungen hierbei sind die demographische Entwicklung, fehlendes Fachpersonal sowie die Finanzierung der Pflege durch die Kranken- bzw. Pflegekassen.

In diesem Spannungsfeld unternimmt der Krankenpflegeverein alle erforderlichen Anstrengungen, seinen Dienst am Patienten auch in Zukunft mit der gebotenen Fürsorge und Qualität zu leisten und den vielfältigen Herausforderungen zu begegnen.

Pflege aus der Sicht von Kindern

Auch die erste Klasse der Grundschule Denkendorf hat uns zum 125-jährigen Jubiläum gratuliert. Über den Bildband der Künstler/Innen freuen wir uns sehr!

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